Wer das Kulturerbe der Menschheit quer durch die Generationen genau betrachtet, stellt durchaus fest: Es handelt sich dabei um eine Kette verschiedener Glieder, vielfältiger Qualitäten, die sie zusammen bilden und binden, so dass man ohne das eine Glied nicht zum anderen Glied gelingen kann. Oder doch wie ein Mosaik, ohne die eine Komponente wäre es weder als solches zu bezeichnen, noch wäre es überhaupt möglich zusammenzuhalten.

Ferner pflegen faire Kulturhistoriker der Gegenwart es gerne, in der islamisch-arabischen Kultur den unmittelbaren Wegbereiter der modernen abendländlichen Kultur par excellence anzusehen, und zwar in jeder Hinsicht, von der Philosophie und der Poesie bis zur Musik, von der Mathematik bis zur Physik, von der Chemie bis zur Medizin, … Folgerichtig weisen zahlreiche Lehnwörter arabischer Herkunft in der deutschen Sprache seit Jahrhunderten einwandfrei darauf hin: in der Küche, im OP, in den Laboratorien, in der Bürokratie, in den Schulen, in der Finanzwelt usw., dass das Arabische doch zu Europa und zu Deutschland gehört, selbst wenn seine Sprechende selbst es bewusst oder unbewusst nicht wahrnehmen!

Alles Arabisch oder was?! Also fangen wir mit dem „Null“ – mit der arabischen „Ziffer“ an.

Nein! Es handelt sich hier keineswegs um einen Verein zur Pflege der Nostalgie noch der Faszination der arabischen Kultur, vielmehr zur Förderung ihrer Sprache – des Arabischen – unter den arabischstämmigen und den arabisch-interessierten Kindern und Jugendlichen in Deutschland.

Obschon die arabische Kultur sowie die arabische Sprache – ihr prägnantes Vehikel – in der Gegenwart vom ersten Blick des Betrachters nicht so präsent erscheinen, dürfte man jedoch nicht übersehen, dass das Arabische – international gesehen – seit Mitte der 1970er Jahre eine der 5 oder 6 Weltsprachen der UNO gehört. De facto aber bleibt das Arabische, jene Hl. Sprache, anhand derer jeder Muslim aus seiner Glaubensgemeinschaft (ca. 1,5 Milliarde) den Edlen Koran und seine Religion am besten verstehen und dem entsprechend in seinem Alltag handeln kann. Würde die Pflege dieses gewichtigen Kommunikationsmittels vernachlässigt, dann dürfte man wohl nicht überrascht sein, wenn sich die heranwachsende arabischstämmige Generation angeblich zwischen zwei verschiedenen Kulturen verleitet oder gar verloren fühlt.

Überdies, anhand mehrerer pädagogischen Studien, scheint die Zweisprachigkeit eines Kindes – insbesondere in der Diaspora – offensichtlich sehr hilfreich, sowohl im Sinne der Identitätsfindung als auch im Kontext der oft plädierten Integration. Nun, um dieser Herausforderung zu begegnen, haben wir diesen Verein zur Förderung der arabischen Sprache initiiert.

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